Amoklauf im Jahr 1887

INKGE Immendingen e.V.

Eine schreckliche Bluttat beunruhigte und erschütterte im Jahr 1887 die Immendinger Bevölkerung: Der damalige Falkenwirt Karl Greiner schoss und stach am 19. November auf seine Familienmitglieder und die Schwiegereltern ein, als diese gerade beim Mittagessen waren. Dabei kam die Schwiegermutter zu Tode. Anschließend wollte sich der Kapital-verbrecher selbst richten , die Kugel verfehlte jedoch sein Herz. 

Dabei hatte alles sehr hoffnungsvoll begonnen. Sein leiblicher Vater kaufte dem späteren Mörder das gutgehende Gasthaus zum Falken mit angegliederter Metzgerei. Dieser hatte somit eine sichere Existenz. Dass es sich bei dem jungen Gastwirt um einen regelrechten Rohling handelte, stellte sich erst im Laufe der Zeit heraus. Die durch ihn
ausgelösten Streitereien sowohl mit seiner Frau als auch mit den Gästen führten jedoch bald dazu, dass das einst blühende Geschäfts mehr und mehr zurückging. Einen Bahnwärter, der seinen Zorn erregt hatte, richtete er eines Tages mit seinem Metzgermesser übel zu, was ihn für mehrere Wochen hinter Gitter brachte.

Schließlich verkaufte er das Lokal weit unter Wert, arbeite nicht mehr und ergab sich dem Alkohol. Eines Tages zersägte er sämtliche zur Aussteuer seiner Frau gehörenden Möbel und verbrannte das Kleinholz im Ofen. Wohl der Heimat müde wanderte er in das „ gelobte Land“, nach Amerika aus. Dort hielt es ihn jedoch nicht lange. Bald kam Greiner wieder über den großen Teich zurück. Gebessert hatte er sich in der Zeit der Abwesenheit jedoch nicht. Dem Gerichtsvollzieher, der Unterhalt für Greiners Frau und Kinder eintreiben wollte, gab er kein Geld sondern Prügel und dies brachte dem Schläger erneut drei Wochen Gefängnis ein. Geld hatte er nämlich keines mehr, der Erlös aus dem Falkenverkauf war aufgebraucht, unter anderem auch für zwei gefährliche „Andenken“ aus Amerika. Von dort hatte er zwei Revolver mitgebracht und so nahm das Unheil seinen Lauf. Greiner wurde regelrecht zum Amokläufer. Während seine Ehefrau mit den Kindern bei ihren Eltern zu Mittag aß, schlich sich der „Tunichtgut“ in die Stube, schoss und stach wie ein Besessener auf die Ahnungslosen. Seine Schwieger-mutter wurde von ihm zwar schwer verletzt, schaffte es dann aber noch auf die Straße, um nach Hilfe zu rufen.
Greiner zögerte nicht lange, folgte ihr und erschoss die Frau mit einem Schuss in die Schläfe. Nachbarn, die Hilfe leisten wollten, wurden ebenfalls mit Revolverkugeln empfangen, allerdings nicht getroffen.

Vielleicht wurde ihm das Verwerfliche seines Tuns noch bewusst, Greiner versuchte jedenfalls, sich selbst umzubringen. Zunächst rammte er sich sein Metzgermesser in die Brust und auch die letzte Kugel aus seinem Revolver schickte er auf diesen Weg. Messer und Kugel verfehlten jedoch das Herz des Mörders, der überlebte. Kaufmann Hienerwadel und der damalige Bürgermeister Franz Heizmann kümmerten sich aufopferungsvoll um die weiteren, übel zugerichteten Familienmitglieder, legten Verbände an bis ärztliche Hilfe eintraf. Trotz der schweren Verletzungen kamen alle mit dem Leben davon. Ein Glück war, dass der Täter blindlings zustach und schoss. Ohne diesen Umstand wäre wohl keiner der Anwesenden mit dem Leben davon gekommen. Für seine Bluttat wurde Greiner durch das Landgericht Konstanz zum Tode verurteilt. Wie das damalige
Amtsblatt, der Höhgauer Erzähler berichtet, erfolgte die Hinrichtung am 10. April 1888 im Gefängnishof von Konstanz.

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